Mitarbeiterbefragung 4/4 – Antworten interpretieren

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Wir befinden uns am Schluss unserer kleinen Serie zur Durchführung einer Mitarbeiterbefragung, die im ersten Teil die erforderlichen Vorbereitungen skizziert hatte, im zweiten Teil Tipps für die Erstellung des Fragebogens lieferte und im dritten Teil einige wichtige begleitende Kommunikationsmaßnahmen während des Befragungszeitraums vorstellte.

Nehmen wir nun an, Ihnen liegen in elektronischer Form die Antworten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor – worauf ist nun zu achten, damit die Auswertung stichhaltig wird und belastbare Ergebnisse benannt werden können?

Eines nach dem anderen

Als Verantwortliche oder Verantwortlicher für die Mitarbeiterbefragung ist die Versuchung groß, sich gleich einmal mitten hinein in einzelne Fragen zu stürzen und zu schauen: Was haben die Beschäftigten denn nun hier oder da mehrheitlich geantwortet?

Wir empfehlen jedoch, als erstes Klarheit über die Eckdaten zu schaffen, das heißt:

  • Stellen Sie die Zahlen gegenüber
    - wie viele Personen wurden eingeladen, an der Befragung teilzunehmen
    - wie viele von ihnen haben teilgenommen (Beteiligungsquote)
    - wie viele der abgelieferten Fragebögen/elektronischen Antwort-Einsendungen können aus welchen Gründen nicht gewertet werden (zum Beispiel: Fragebogen wurde als Teilnahme registriert, enthielt aber keine Antworten, Fragebogen verunstaltet, beschädigt oder mit nicht zur Befragung gehörenden Kommentaren versehen, etc.)
     

Mit diesen Zahlen haben Sie bereits einen Eindruck davon, wie die Stimmungslage im Unternehmen ist und wie hoch oder niedrig das Vertrauen der Beschäftigten in ein solches Angebot der Mitwirkung an Veränderung ist.

Schritt zwei besteht darin, die Daten rein beschreibend aufzubereiten, bevor es dann um eine tiefergehende Analyse geht. Selbstverständlich gehört hierzu auch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Ergebnisse zu informieren Für diese elementaren Arbeitsschritte haben wir eine Praxishilfe mit Tipps erstellt (zum Download bitte aufs Bild klicken).

Last but not least

Wenn die Ergebnisse vorliegen, beginnt gemeinsam mit der Unternehmensführung und den weiteren Entscheiderinnen und Entscheidern die Erarbeitung von Maßnahmen einschließlich eines Umsetzungsfahrplans. Schließlich dient das gesamte Projekt Mitarbeiterbefragung einer präzisen Zielsetzung (vgl. Mitarbeiterbefragung 1/4 – Wozu eigentlich?).

Und als ob das nicht genug wäre: Der Erfolg der vereinbarten Maßnahmen sollte auch gemessen werden, denn erst so kann sich der Nutzen des Projekts Mitarbeiterbefragung maximal entfalten und die nächste Phase der Weiterentwicklung des Unternehmens zielgenau angestoßen werden: Nach der Mitarbeiterbefragung ist vor der Mitarbeiterbefragung.

Fazit

Eine Mitarbeiterbefragung ist ein mächtiges Instrument, um

  • die interne Effizienz und Leistungsbereitschaft zu sichern oder sogar zu steigern,
  • Fachkräfte zu binden,
  • die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern,
  • die Attraktivität als Arbeitgeber für zukünftige Fach- und Führungskräfte weiterzuentwickeln

Wenn Sie alle vier Artikel dieser Serie gelesen haben, ist allerdings auch klar, dass eine Mitarbeiterbefragung eine sehr gründliche Vorbereitung erfordert und gut durchdacht sein sollte.

Andererseits: Es lohnt sich, denn Sie können mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur besser werden, auch und gerade, wenn die Befragung kritische Punkte ans Tageslicht bringt. Deshalb gilt: Wenn Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragen, dann bitte richtig.

Packen Sie es an, wer nicht fragt, der nicht gewinnt.


Die Artikelserie „Mitarbeiterbefragung“ umfasst: