Der internationale Austausch gewinnt

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Ein Auslandsaufenthalt während der dualen Ausbildung? Ohne Zweifel macht das die Berufsausbildung für viele Jugendliche attraktiver. Denn eine Zeit lang im Ausland arbeiten und dort Erfahrungen sammeln zu können, diese Möglichkeit scheint auch heute noch eher Studierenden vorbehalten zu sein. Wer seinen Auszubildenden also einen Auslandsaufenthalt ermöglicht, kann in Sachen Ausbildungsmarketing schon einmal wichtige Pluspunkte sammeln und – vorausgesetzt, dass die weiteren Rahmenbedingungen ebenfalls stimmen – Interessenten für eine Ausbildung begeistern, die sich sonst vielleicht für ein Studium entschieden hätten.
Doch Auslandsaufenthalte allein zur Steigerung der Attraktivität der Ausbildung zu ermöglichen, geht an den vielen weiteren Vorteilen und Nutzen, die Auszubildende, Ausbilderinnen sowie Ausbilder und nicht zuletzt eben auch die Ausbildungsbetriebe erzielen können, weit vorbei – es geht um viel mehr! Um das konkreter zu fassen, sprachen wir mit Peter Stengel, Koordinator des Beruflichen Schulzentrums in der Deroystraße in München und Schulleiter der Städtischen Berufsschulen für Fertigungstechnik (BSFT), sowie mit Christina Murphy, EU-Koordinatorin für internationale Azubi-Austauschprojekte an der BSFT/BSMDM (Berufsschule für Metall – Design – Mechatronik, beide am Standort Deroystraße).
 


Herr Stengel, abgesehen vom „Marketingaspekt“: Warum sollten Ausbildungsbetriebe ihren Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt ermöglichen? Immerhin fehlt die bzw. der Auszubildende dann doch im Betrieb …

Peter Stengel: Das stimmt natürlich und es ist klar, dass sich manche Unternehmen schwer damit tun, etwa zwei Wochen auf ihre oder ihren Auszubildenden zu verzichten. Rund zwei bis drei Wochen Aufenthalt an einer internationalen Berufsschule und in einem Betrieb im Ausland, über diese Zeitspanne reden wir bei den typischen Austauschprojekten in Verbindung mit dem Erasmus+-Programm. Deshalb finde ich dieses Gegenargument in der Regel auch nicht stichhaltig. Denn wäre die oder der Auszubildende einfach erkrankt, würde das Unternehmen ja auch ohne sie oder ihn auskommen müssen und sicher nicht die Produktion oder Dienstleistung einstellen.  

Lassen wir diese vermeintliche Hürde also beiseite und nehmen wir lieber in den Blick, was ein Auslandsaufenthalt den Auszubildenden und dem Unternehmen bringt. Es handelt sich schließlich nicht um Ferien, sondern um die Fortsetzung der Ausbildung. Die Jugendlichen erwerben neue Handlungskompetenzen für ihren Beruf, das ist uns als Berufsschule und natürlich auch den Unternehmen, die ihre Auszubildenden bereits ins Ausland schicken, sehr wichtig. Ich kann auf der Grundlage unserer langen und vielfältigen Erfahrung sagen, dass ein Auslandsaufenthalt deutlich spürbar neue berufliche und soziale Kenntnisse und Fertigkeiten bringt. Die Erfahrungen machen die Jugendlichen größer, erwachsener, die ganze Persönlichkeitsentwicklung erhält einen kräftigen Schub.

Christina Murphy: Wir können es noch konkreter fassen: Sich in der Zweitsprache Englisch rund um den eigenen Alltag und speziell über die fachlichen Inhalte des eigenen Berufs zu verständigen, fördert enorm die Fremdsprachkompetenzen. Zugleich gewinnen die Jugendlichen echte eigene Erfahrungen, wie eine andere Kultur „tickt“, wie die dortige Berufswelt im Unterschied zu der unsrigen organisiert ist und wie das Miteinander dort funktioniert. Ich meine damit alles, was das Stichwort „interkulturelle Kompetenz“ zusammenfasst. Im Grunde erfüllen wir damit einen stetig steigenden Bedarf der heutigen Arbeitswelt. Denn genau das ist in vielen Unternehmen über die fachliche Kompetenz hinaus immer mehr gefragt: Gutes Englisch und interkulturelle Aufgeschlossenheit, damit die Zusammenarbeit in einem multikulturellen Arbeitsumfeld, in  grenzüberschreitenden Projekten oder erst recht mit internationalen Lieferanten und Kunden funktioniert. Der Auslandsaufenthalt stärkt diese Fähigkeiten, davon profitieren die Unternehmen, die Auszubildenden und das gesamte Team im jeweiligen Aufgabenbereich.

Sie haben Englisch als Fremdsprachkompetenz hervorgehoben. Aber wie sieht es mit anderen Sprachen aus, zum Beispiel mit Spanisch oder Tschechisch?

Christina Murphy: Wir fördern den Austausch von Auszubildenden mit Partnerberufsschulen und Partnerbetrieben in den Niederlanden, Finnland, Dänemark, in der Slowakei, in Tschechien, Irland  und in Spanien. Für alle beteiligten Partner ist Englisch die „Amtssprache“ oder besser gesagt: die Brückensprache, denn nur so können Jugendliche aus mehreren Ländern in einem gemeinsamen Austauschprojekt zusammenarbeiten. Natürlich nehmen die Auszubildenden in ihrer Freizeit auch eine ganze Menge an Fachvokabular der jeweiligen Landessprache mit, aber entscheidend ist, dass sie merken: Englisch ist DER gemeinsame Nenner in der Berufswelt und ich kann mich auf Englisch verständigen – nicht nur privat, sondern auch berufsbezogen.

Mit den von Ihnen genannten Effekten eines Auslandsaufenthaltes müssten Sie bei den Unternehmen doch eigentlich immer auf offene Türen stoßen, oder? 

Peter Stengel: Große Unternehmen sind meist internationaler aufgestellt, hier brauchen wir nur selten besondere Überzeugungsarbeit zu leisten. In KMU sieht es hingegen manches Mal noch anders aus. Hier stellen wir fest, dass es vor allem an der Person der Ausbilderin bzw. des Ausbilders hängt, ob die Begeisterung für ein Praktikum im Ausland überspringt. Wir erleben aufseiten der Ausbilderinnen und Ausbilder immer wieder die eigene Unsicherheit, dass jemand sich selbst fragt: „Wie international sind wir denn hier im Betrieb und wie international bin ich als Ausbilder eigentlich? Wie gut ist eigentlich mein Englisch und wie steht es denn um meine eigene interkulturelle Kompetenz?“

Und wie ermutigen Sie solche Ausbilderinnen und Ausbilder dazu, ihre Unsicherheit zu überwinden?

Peter Stengel: Wir arbeiten in zwei Richtungen. Zum einen entsenden wir Auszubildende ins Ausland und brauchen hierfür das „Go“ der jeweiligen Ausbildungsbetriebe. Zum anderen bieten wir bei uns an der BSFT/BSMDM Module für Auszubildende aus dem Ausland an und suchen hierfür immer Unternehmen, die diese Jugendlichen für etwa eine oder zwei Wochen bei sich aufnehmen. Dieser zweite Part kann für Ausbilderinnen und Ausbilder, die unsicher sind, ein sehr guter Einstieg sein. Mit ihrem Gast-Azubi erleben sie in ihrer sicheren Umgebung, dass es nichts zu befürchten gibt. Man kommt schon miteinander zurecht, manchmal auch mit Händen und Füßen, aber es gibt in jeder Hinsicht Unterstützung durch uns. Alles das sind wertvolle Erfahrungen, die auch die Ausbilderinnen und Ausbilder stärken und motivieren, sich selbst weiterzuentwickeln.

Christina Murphy: Von Zeit zu Zeit können wir über Erasmus+ auch Ausbilderinnen und Ausbilder zum Beispiel für drei Tage in den Austausch mit einer unserer Partnerberufsschulen ins Ausland entsenden. Das Kontingent ist leider sehr begrenzt und mir steht für die Organisation eigentlich nur wenig Zeit zur Verfügung, denn hauptamtlich bin ich ja Lehrkraft. Worum es aber geht ist, dass Ausbilderinnen und Ausbilder bei einem solchen Austausch selbst erleben, um was es bei einem Auslandsaufenthalt für ihre Auszubildenden eigentlich geht. Sie machen genau die Erfahrungen selbst, die wir den Auszubildenden ermöglichen wollen. In der Regel sind diese Ausbilderinnen und Ausbilder danach sehr begeisterte Fürsprecher für das Thema Auslandsaufenthalt.

Wie unterstützen Sie die Ausbildungsbetriebe noch, damit sie Auszubildende ins Ausland schicken?

Christina Murphy: Vereinfacht könnte man sagen, dass wir bei den vom Erasmus+-Programm geförderten Austauschen das „Reisebüro“ für die Auszubildenden in Abstimmung mit ihren Ausbilderinnen bzw. Ausbildern sind. Wir kümmern uns um die komplette Organisation des Auslandsaufenthalts, um die fachlich richtige Zuordnung, um den Kontakt zur Partnerberufsschule und zum Partnerbetrieb, um die Hin- und Rückreise, die Unterbringung und so weiter, kurz gesagt: Wir entlasten die Ausbildenden in fast allen Punkten davon, für den Auslandsaufenthalt selbst etwas organisieren zu müssen. Die Auszubildenden müssen lediglich alle obligatorischen Dokumente und Verträge unterzeichnen und ihr Auslandsprojekt zum Abschluss selbstverständlich auch ansprechend präsentieren.

Peter Stengel: Hier muss ich kurz einhaken. Ähnlich wie Frau Murphy gibt es in der Landeshauptstadt München eine Reihe weiterer EU-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, die für die weiteren 87 beruflichen Schulen als Ansprechpartner fungieren. Als übergeordnete Institutionen sind die internationale Bildungskooperation am Pädagogischen Institut (IBK) für den Bedarf der Landeshauptstadt München und das ISB/Erasmus+, mit Hr. Stolzenberg als Ansprechpartner, für die staatlichen beruflichen Schulen, zu nennen. 

Worauf ich hinaus will, ist, dass die meisten Berufsschulen, ob es sich dabei nun um städtische Berufsschulen oder staatliche handelt, in irgendeiner Form an Erasmus+ teilnehmen. Wir haben das Glück, dass Frau Murphy gleich bei uns ihr Büro hat, aber insgesamt kommt es vor allem auf die einzelnen Personen an, die sich für Auslandsaufenthalte von Auszubildenden engagieren – im Betrieb und in der Berufsschule. Die Menschen bewegen miteinander etwas, das ist das Entscheidende.

Christina Murphy: Ich ergänze noch, dass Erasmus+ auch nicht das einzige Förderprogramm ist. Wer sich neu mit dem Thema beschäftigt, kann sich zum Beispiel auf den Internetseiten der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung einen Überblick verschaffen. Und auch die IHK-Ausbildungsberatungen sind sehr gute Ansprechpartner. Für Auslandsaufenthalte in nichteuropäischen Ländern gibt es nicht zuletzt das Förderprogramm „Ausbildung weltweit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
 

Okay, wir halten fest: Wer seinen Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt ermöglichen will, der erhält hierfür in so ziemlich jeder Hinsicht Unterstützung, man muss es eben nur wirklich wollen. Damit stellt sich allerdings noch die Frage, ob denn ein Auslandsaufenthalt überhaupt für jede bzw. für jeden Auszubildenden geeignet ist?

Peter Stengel: Ich bin der Meinung, dass es nur wenige Fälle bzw. Konstellationen gibt, die einen Auslandsaufenthalt ausschließen. Praktisch gesehen sind aber zum einen die Fördermittel und zum anderen auch unsere personellen Kapazitäten begrenzt, es kann also leider nicht jeder während seiner Ausbildung obligatorisch auch zwei Wochen im Ausland verbringen. Was die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten betrifft, so stimmen wir uns im Kollegium und mit unseren Ausbildungsbetrieben ab, wen wir aus welchen Gründen von uns aus ansprechen, und dann fragen wir einfach: „Willst Du?“ 

Bei manchen Kandidatinnen und Kandidaten geht es aus unserer Sicht darum, das Selbstvertrauen zu stärken. Bei anderen möchten wir einen Impuls in Richtung Weltoffenheit geben oder die Kommunikationsfähigkeiten stärken – es ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Eine gewisse Grundsicherheit in Technischem Englisch ist natürlich erforderlich, aber die fördern wir mit ausreichender Vorbereitungszeit ganz gezielt in Kleingruppen.

Obwohl es natürlich kein Kriterium ist, dass sich verallgemeinern lassen würde: Wir beobachten immer wieder, dass die vermeintlich „Schwächsten“ unter den Teilnehmenden durch ihre Auslandserfahrung die größten Sprünge machen. Aber noch einmal: Es kommt auf die Personen an. Manche Auszubildenden kümmern sich eigeninitiativ um ihren Auslandsaufenthalt, andere brauchen die Ermutigung durch uns oder durch ihre Ausbilder.

Christina Murphy: Zu beachten sind auch inhaltliche Punkte, denn der Aufenthalt im Ausland ist immer an den Ausbildungsplan und unseren Lehrplan gekoppelt. In Spanien lernen deutsche Auszubildende zum Beispiel das Schweißen exakt abgestimmt auf die Ausbildungsordnung in Deutschland. Die Teilnehmenden erhalten nach den zwei Wochen ein Kurszertifikat mit Euro-Pass, das die Gesamtstunden und die fachlichen Inhalte nachweist – eine tolle Bestätigung der erbrachten Leistung und darüber hinaus ein attraktiver Zusatz für spätere Bewerbungen. Das Beispiel zeigt, dass wir die einzelne Person, den jeweiligen Fortschritt der Ausbildung und die konkreten inhaltlichen Angebote unserer Partner im Ausland im Blick haben, damit der maximale Nutzen erzielt wird. Dann bringt der Aufenthalt im Ausland eine ganze Reihe von Reflexionsprozessen in Gang, die wir in der Form als Lehrende an der Berufsschule nur schwer vermitteln könnten.

Können Sie das noch etwas genauer erklären?

Christina Murphy: Die eigene Situation, das berufliche Umfeld und die verschiedenen unterstützenden Personen werden anders wahrgenommen. Die Auszubildenden kommen wieder nach Deutschland zurück und verstehen jetzt viel besser, auf welchem Level ihre Berufsausbildung hier stattfindet. Ich höre ganz oft Sätze wie: „Mensch geht’s uns hier gut!“ oder „Wir haben hier echt eine Top-Ausstattung und -Organisation …“ Die Jugendlichen haben gemerkt, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass es verbindliche Regeln und jederzeit Unterstützung gibt. Auch das sind wichtige Qualitätsfaktoren für die duale Ausbildung, um die uns andere Länder, aber vor allem die dortigen Auszubildenden, beneiden.

Peter Stengel: Durch den Vergleich und die eigenen Erfahrungen entsteht eine neue Wertschätzung für das, was bei uns gut ist. Ähnliches spiegeln uns auch die Ausbilderinnen und Ausbilder immer wieder zurück: „Ich habe meinen Azubi fast nicht wiedererkannt“, heißt es zum Beispiel und das ist immer der Ausdruck für eine positive Überraschung und ein „mehr als wir erwartet hatten“.

Christina Murphy: Als EU-Koordinatorin möchte ich noch hinzufügen, dass wir durch unsere Projekte natürlich auch den europäischen Gedanken stärken wollen. Unsere Wirtschaft profitiert von der EU, als Privatpersonen profitieren wir von der EU, deshalb müssen wir die Freizügigkeit, Vielfalt und Chancen, die uns die EU ermöglicht, ganz besonders für Jugendliche erlebbar machen. Eine Wertschätzung für Europa entsteht nicht durch Lobreden, nicht durchs Internet und auch nicht durch die sozialen Medien. Wir müssen konkrete eigene positive Erfahrungen ermöglichen. Auch diese Reflexionen über die Vorteile der EU, über die Chancen und Freiheiten, die sie bietet, aber auch über die Herausforderungen, die wir lösen müssen, finden nach einem Auslandsaufenthalt auf einem ganz anderen Niveau statt.

Was geben Sie Ausbilderinnen und Ausbildern, die das Thema Auslandsaufenthalt für ihre Auszubildenden nun angehen möchten, mit auf den Weg?

Peter Stengel: Wir können nur jeden ermutigen, mit der Berufsschule, den verschiedenen Projektträgern oder eben mit ihrer IHK Kontakt aufzunehmen und die Möglichkeiten konkret zu besprechen. Ich würde dabei auch schon einmal mit einem Augenzwinkern „vorwarnen“:  Wenn sie sich dafür einsetzen, dass einer oder mehrere der Auszubildenden für zwei oder drei Wochen ins Ausland gehen, dann wird das auch mit den Ausbilderinnen und Ausbildern etwas machen: Sie werden selbst von den Auslandserfahrungen profitieren.

Darüber hinaus sollten sich die Betriebe über die Notwendigkeit eines ausgewogenen Nehmens und Gebens bewusst sein. Ich schicke meinen Azubi ins Ausland, daher lautet die Frage: Was kann und was will ich im Gegenzug Auszubildenden aus anderen Staaten im Rahmen eines Austauschprojektes bieten? Jeder Beitrag ist wertvoll, ob das eine Betriebsbesichtigung ist oder eine Betreuung für eine oder zwei Wochen, ist zunächst gar nicht so wichtig. Nach unserer Erfahrung wächst das Engagement mit jeder positiven Erfahrung von allein, wenn der Anfang erst einmal gemacht ist.

Christina Murphy: Das kann ich nur unterstreichen: Es braucht Gegenseitigkeit! Wir unterstützen die Ausbildungsbetriebe und ihre Auszubildenden, aber wir brauchen auch die Unterstützung der Betriebe. Und es funktioniert: Gemeinsam machen wir die Ausbildung attraktiver und gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Jugendliche die Werte und Chancen Europas verstehen und selbst mit Leben füllen. Wir sind überzeugt, dass es sich lohnt, und laden alle Interessierten ein, es selbst auszuprobieren.

Frau Murphy, Herr Stengel, die Idee eines obligatorischen Auslandsaufenthaltes während der Ausbildung ist in Anbetracht der von Ihnen erläuterten Wirkungen sehr überzeugend. Vielleicht kann dieses Interview etwas dazu beitragen, weitere Unterstützer hierfür zu gewinnen. In jedem Falle herzlichen Dank für die Einblicke und Tipps, die Sie uns gegeben haben! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer wichtigen Arbeit für die Ausbildung insgesamt, für jeden einzelnen Jugendlichen, für die Ausbildenden und natürlich für Europa!


Über die BSFT/BSMDM

Die Berufsschule für Fertigungstechnik (BSFT) zählt zusammen mit der Berufsschule für Metall – Design – Mechatronik (BSMDM) und den weiterführenden Techniker- bzw. Fachschulen am Standort Deroystraße zu den größten Berufsschulzentren nicht nur Münchens, sondern bundesweit. Seit über 20 Jahren engagiert sich die BSFT/BSMDM für den internationalen Austausch von Auszubildenden, aktuell in Zusammenarbeit mit Partner-Berufsschulen und Partner-Betrieben in den Niederlanden, Finnland, Dänemark, der Slowakei, Tschechien, Irland sowie in Spanien. Die gemeinsame Überzeugung aller Beteiligten lautet: Ein Auslandsaufenthalt bereichert – auf jeweils andere Weise – alle: die Auszubildenden, die von Deutschland aus in Ausland gehen oder die umgekehrt in Deutschland zu Gast sind, ihre Betriebe, ihre Ausbilderinnen und Ausbilder und selbstverständlich auch die Lehrerinnen und Lehrer an den jeweiligen Berufsschulen.


TIPP
Ausbilderinnen und Ausbilder, die am internationalen Austausch von Auszubildenden interessiert sind, nehmen am besten Kontakt mit den Ausbildungsberatungen ihrer IHK und/oder der jeweiligen Berufsschule auf. Hier erhalten sie Informationen

  • zu den konkreten Angeboten und Fördermöglichkeiten in Verbindung z. B. mit ERASMUS+ (Austauschprogramm der EU) oder anderen Projektträgern bzw. Stiftungen, 
  • zu den genauen Lern- und Qualifizierungsinhalten, die den eigenen Auszubildenden während des Austauschs an der ausländischen Berufsschule vermittelt werden,
  • zur Organisation und Durchführung des Austauschs sowie 
  • zu den Möglichkeiten, Auszubildende aus dem Ausland für die Dauer eines Austauschprojekt (i. d. Regel ca. 2 Wochen) im eigenen Betrieb zu begleiten.

In vielen Fällen können die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wesentliche Teile rund um die Organisation der Teilnahme am Austausch übernehmen bzw. aktiv unterstützen: Die Zusammenarbeit mit den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen wird als Partnerschaft im Interesse der Auszubildenden, des europäischen Gedankens und der Fachkräftesicherung für die Wirtschaft verstanden und gelebt: Nehmen Sie einfach Kontakt auf!   


Zur Person

Peter Stengel

  • Ausbildung zum Werkzeugmacher
  • 1992 bis 1998 Studium Lehramt an der TU München
  • seit 2001 Lehrtätigkeit an der Städtischen Berufsschule für Fertigungstechnik (BSFT)
  • seit 2019 Schulleiter der BSFT
     

Christina Murphy

  • Jahrgang 1973
  • Ausbildung zur Technischen Modelltischlerin bei BMW
  • Studium Lehramt für die Fächer Metalltechnik und Englisch
  • seit 2002 Lehrtätigkeit an der Städtischen Berufsschule für Fertigungstechnik (BSFT) bzw. an der Städtischen Berufsschule für Metall – Design – Mechatronik (im Verbund mit der BSFT)
  • seit 2017 EU-Koordinatorin für den internationalen Austausch von Auszubildenden und Fachbetreuung Englisch
     

Weiterführende Links

die Ausbildungsberatungen der bayerischen IHKs
Erasmus+ - Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NABiBB)
Stiftung Jugendaustausch Bayern
Fachbereiche Internationale Bildungskooperationen am Pädagogischen Institut,
Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement der Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport 

Schulen, die sich für eine Teilnahme an Erasmus+ interessieren erhalten Beratung und Unterstützung vom ISB, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München