Azubis? Nur woher nehmen?

PraxisArtikel

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist angespannt. Schon 2020 ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um rund elf Prozent zurück (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung BiBB), 2021 dürfte sich dieser Negativtrend nochmals verstärkt haben. Im Herbst wird die Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit genaue Zahlen für das im August gestartete Ausbildungsjahr liefern.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, aber nicht allein durch die Pandemie zu erklären:

  • 2020 fielen Corona bedingt viele Ausbildungsmessen aus. 2021 konnten zahlreiche Veranstaltungen zwar auf Onlineformate umgestellt werden, die Qualität der Online-Kontakte ist jedoch eine andere als die eines persönlichen Gesprächs. Zudem haben die Lockdown-Phasen, strenge Hygienevorschriften und Home-Office- bzw. Homeschooling dazu geführt, dass an den Schulen viele Projekte der Berufsorientierung entfallen mussten und Jugendliche kaum Möglichkeiten hatten, Praktika in Unternehmen zu absolvieren.
    Insgesamt hat die Pandemie das Matching zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben erheblich erschwert.
  • Ebenfalls im Zusammenhang mit der Pandemie ist eine wachsende Unsicherheit über die Zukunftsaussichten festzuhalten. Sie führt auf beiden Seiten, bei vielen Jugendlichen und zahlreichen Unternehmen, zu einer spürbar gesunkenen Bereitschaft, sich auf das „Langzeitprojekt“ Ausbildung einzulassen und sich für dessen Erfolg zu engagieren.
  • Unabhängig von Corona hält der demografische Wandel an. Dies zeigt sich anhand der weiterhin sinkenden Anzahl von Schulabgängerinnen und Schulabgängern. Und auch die Zuwanderung aus dem Ausland nimmt ab: Der Pool potenziell für eine Ausbildung vorhandener Jugendlicher wird zusehends kleiner, die Konkurrenz zwischen Ausbildungsbetrieben sowie ausbildenden Organisationen und Verwaltungen nimmt zu.

Was ist aus Sicht der Unternehmen bzw. genauer: aus Sicht der Ausbilderinnen und Ausbilder zu tun? Eine einfache Antwort auf diese Frage gab es schon vor Corona nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben. Vielmehr gilt es, vielfältige Veränderungen in Gang zu bringen: gezielt statt mit der Brechstange, klar durchdacht statt „irgendwie“, konkret und pragmatisch statt „nur in der Theorie“.

Ganz in diesem Sinne haben wir vom lernreich.bihk.de eine Praxishilfe rund um das Ausbildungsmarketing für Ausbildungsverantwortliche in KMU erstellt. Sie hat durch die fortschreitende Zuspitzung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt nochmals an Wert gewonnen und bietet Ihnen zahlreiche Ideen und Impulse, um Jugendliche innovativ und zeitgemäß anzusprechen und für die Ausbildung in Ihrem Unternehmen zu begeistern. Schauen Sie doch mal rein! (PDF hier)