Immer weniger Azubis: Ausbildung attraktiver machen

KnowHowPraxisArtikel

Die Ausbildungsbilanzen beisppielsweise des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) oder der Bundesagentur für Arbeit belegen: Der demographische Wandel schlägt immer stärker auf die Unternehmen durch. Wir haben einige Tipps, was Unternehmen tun können.

Wie kommen wir an neue Auszubildende?

Das fragen sich vor allem immer mehr kleine und mittlere Betriebe. Aus Sicht der Ausbildungsexperten der IHKs stehen den Unternehmen mindestens drei Ansätze zur Verfügung, um ihr Azubi-Recruiting zu professionalisieren und weiterzuentwickeln. Doch Achtung: Eines haben alle drei Ansätze gemeinsam. Sie bedeuten Veränderung und Mehrarbeit für die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die Unterstützung der Unternehmensleitungen werden sich die zunehmenden Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden und ans Unternehmen zu binden, nicht lösen lassen.

Chance 1: Ausbildungsattraktivität steigern

Die eigene Ausbildung optimieren, potenziellen Auszubildenden aktiv entgegen gehen und die Berufsorientierung schon in den Schulen verbessern: Für diese Zielsetzungen haben die IHKs in Bayern mehrere Projekte gestartet, an denen sich interessierte Unternehmen jederzeit beteiligen können, zum Beispiel

Chance 2: zusätzliche Azubipotenziale erschließen

Im Jahr 2019 traten knapp 3.000 Jugendliche aus sog. fluchtwahrscheinlichen Ländern eine IHK-Ausbildung in Bayern an. Für immer mehr Betriebe stellen Geflüchtete somit ein zusätzliches Potenzial an Nachwuchskräften dar, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Insbesondere der Spracherwerb und die Unterstützung der Integration erfordern zusätzliche Zeit und eine deutlich intensivere Betreuung bzw. Begleitung dieser Auszubildenden. Zudem müssen viele Geflüchtete ihren Familien in den Heimatländern Geld für das tägliche Überleben übersenden, weshalb sie oft eher eine Erwerbstätigkeit annehmen, als eine Ausbildung anzutreten. 

Der Gesetzgeber hat durch die Novellierung des Berufsbildungsgestzes (BBIG) seit 2020 zusätzliche Wege eröffnet, indem er die Möglichkeiten einer Ausbildung in Teilzeit erheblich vereinfacht hat. Diese Option soll auch Jugendlichen mit Handicap zu Gute kommen, denn auch sie benötigen aus medizinischen Gründen oft flexiblere Ausbildungszeiten. Insgesamt ermöglicht die Ausbildung in Teilzeit den Unternehmen, zusätzliche Azubipotenziale für ihr Unternehmen zu erschließen, die IHKs beraten auch zu diesem Handlungsansatz gerne.

Chance 3: Azubi-Marketing professionalisieren

Ohne ein gutes Marketing bleibt selbst das beste Produkt hinter seinen Möglichkeiten. Das gilt auch für das Azubi-Recruiting. Dabei ist klar: Der Mix macht’s! Nicht jede mögliche Maßnahme macht für jedes Unternehmen gleich viel Sinn und bei der Frage nach dem „Wie genau?“ gibt es kein Pauschalrezept. Die Grafik stellt die vier wichtigsten Stufen dar, die bei der Entwicklung eines unternehmensspezifischen Konzepts und Maßnahmenmix für das Azubi-Recruiting zumindest diskutiert werden sollten. Außerdem haben wir auf zwei Seiten einige Praxistipps zusammengestellt, mit welchen Maßnahmen potenzielle Auszubildende angesprochen und für die Ausbildung begeistert werden können (PDF zum Download hier). 

 

Zum Download (PDF) der Praxistipps bitte auf das Bild klicken.

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