Digitalisierung und Nachhaltigkeit nun Pflicht

ImpulseKnowHowArtikel

Bund, Länder, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben zwei neue Standardberufsbildpositionen zu den Themen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ sowie „Digitalisierte Arbeitswelt“ beschlossen.

Was sind Standardberufsbildpositionen?

Mit dem Begriff sind die Ausbildungsinhalte bezeichnet, die in ALLEN dualen Berufsausbildungen identisch sind. Sie sollen während der gesamten Ausbildungszeit in enger Verbindung mit den jeweiligen fachspezifischen Kompetenzen vermittelt werden und sind zudem Gegenstand der Prüfungen. Standardberufsbildpositionen formulieren damit Mindestanforderungen, die in jedem Ausbildungsberuf gelten und als gemeinsamer Qualitätsstandard der dualen Ausbildung in Deutschland zu verstehen sind.

Was ist neu?

Standardberufsbildpositionen gab es auch schon vorher. Mit den beiden neuen Themen

  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit
  • Digitalisierte Arbeitswelt

wurden sie nun modernisiert und an die „veränderten Qualifikationsanforderungen – bedingt durch die zunehmende Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie die digitalen Veränderungsprozesse“ angepasst (vgl. Pressemitteilung des BmBF) .

Für alle dualen Ausbildungsordnungen, die ab dem 01. August 2021 in Kraft treten, werden nun detaillierte Empfehlungen erarbeitet, in welchem Umfang und in welcher Verbindung mit den fachspezifischen Inhalten die Themen in der Ausbildung zu vermitteln sind.

Beispiel: Auszubildende sollen bezogen auf ihren Ausbildungsberuf Informationen in digitalen Netzen recherchieren und beschaffen sowie Informationen auch (kritisch) prüfen, bewerten und auswählen können. Hier geht es also um einen wichtigen Mindeststandard sog. digitaler Medienkompetenzen, der nun in der Ausbildung fest verankert wird.

Die Verantwortlichen werden sehr wahrscheinlich allen Betrieben empfehlen, die neuen Standards auch in Ausbildungsberufen umzusetzen, in denen diese noch nicht durch eine aktualisierte Ausbildungsordnung gesetzlich verankert sind.

Was sollten Ausbilder tun?

Bis die neuen Ausbildungsinhalte im Detail und verbindlich ausgearbeitet sind, wird es noch etwas dauern. Sich jedoch jetzt schon (ganz in Ruhe aber kontinuierlich) mit den neuen Themen intensiver auseinanderzusetzen und zu überlegen, wo für das eigene Unternehmen und seine zukünftigen Fachkräfte wichtige Anknüpfungspunkte in der Ausbildung bestehen, kann keinesfalls schaden.

Ob es sich dabei um die Beschaffung und den Einsatz nachhaltiger Produkte handelt, um die Verbesserung der CO2-Bilanz im Betrieb oder um einen intensivierten Einsatz digitaler Lern- und Arbeitstechniken – der Bedarf nach erweiterten Kompetenzen der Beschäftigten in diesen Themen ist da.

Nicht zuletzt lohnt es sich, den Dialog mit den Ausbildungsberatern der IHKs zu suchen, da diese den genauen Zeitplan und die inhaltlichen Details bezogen auf die einzelnen Ausbildungsberufe genau im Blick haben. Die Ansprechpartner der bayerischen IHKs sind als weiterführende Links (siehe rechts) aufgeführt.